Dubiose Crossborder Leasing-Geschäfte mit dem öffentlichen Gut "Wasser". Foto: Meinrad Heck
Dubiose Crossborder Leasing-Geschäfte mit dem öffentlichen Gut "Wasser". Foto: Meinrad Heck

 

Recherchieren

mit Profis:

Erst-Werkstatt der Lehrredaktion PRORECHERCHE

 

 

 

 

Thema: Geheimgeschäfte mit Cross Border Leasing /// Antibiotika in der Tiermast - Licht ins Dunkel und den Schleier lüften, 

Termin war vom 23. bis 27. November 2015 in Berlin, Greifswalder Str. 4 (Geschäftsstelle des Netzwerk Recherche), Werkstatt mit 11 Teilnehmern ist abgeschlossen, Weitere Betreuung durch Mentoren läuft.

mit freundlicher Unterstützung der Rudolf Augstein Stiftung
mit freundlicher Unterstützung der Rudolf Augstein Stiftung

Wir möchten Licht ins Dunkel bringen und den Schleier um die fragwürdigen und geheimen Geschäfte des Cross Border Leasing lüften. Was steht in den Verträgen, die 150 deutsche Städte und Gemeinden mit amerikanischen Kanzleien abgeschlossen haben? Wer profitiert davon? Wem drohen Verluste? Kann der Schaden noch abgewendet werden? Falls ja, wie? Die Geschäfte basieren auf Geheimhaltung. Das möchten wir ändern und dazu möglichst viel in unserer Lehrredaktion recherchieren. Dazu holen wir uns Rat von Experten, die sich mit solchen Geschäften und Verträgen auskennen. Es ist ein Projekt, an dem sich viele Redaktionen, insbesondere Lokalredaktionen, beteiligen können. Überall dort, wo solche Verträge abgeschlossen wurden. Wir helfen mit Expertenwissen, Auskunftsanfragen an Behörden und der Recherche vor Ort. Und wir haben in unseren Vorarbeiten einen Weg gefunden, der uns zuversichtlich macht, dass wir gemeinsam relevante Neuigkeiten herausfinden werden. Ein weiteres Thema werden Recherchen zu Antibiotika in der Tiermast sein.


Teilnehmer unserer ersten Recherche-Werkstatt

Impressionen unserer ersten Recherche-Werkstatt

 

Erste ProRecherche-Werkstatt mit Thomas Schuler, Fabian Gartmann und Wolfgang Messner in Berlin.   Foto: Peter Maurer / ProRecherche
Erste ProRecherche-Werkstatt mit Thomas Schuler, Fabian Gartmann und Wolfgang Messner in Berlin. Foto: Peter Maurer / ProRecherche

 

Erste ProRecherche-Werkstatt in Berlin. Foto: Franziska Senkel
Erste ProRecherche-Werkstatt in Berlin. Foto: Franziska Senkel


Erste ProRecherche-Werkstatt in Berlin. Foto: Franziska Senkel
Erste ProRecherche-Werkstatt in Berlin. Foto: Franziska Senkel



 

Unsere Grundsätze

 

Wir wollen Recherche im Lokaljournalismus stärken, aber wir begrenzen uns nicht darauf. Wir werden im November nicht ausschließlich zu Cross Border Leasing recherchieren, sondern auch zu Antibiotika in der Tiermast oder anderen Themen, die von Teilnehmern vorgeschlagen werden und die sich von freien Journalisten und Lokalredaktionen jeweils auf Städte und Regionen runterbrechen lassen. Wir beschränken uns nicht auf Print und wir begrenzen uns nicht auf Deutschland. Wir leisten Aus- und Fortbildung.

 

Was unterscheidet unsere Workshops und unseren Ansatz?

 

Die Gründer und Leiter Meinrad Heck, Wolfgang Messner und Thomas Schuler leiten seit Jahren Seminare für investigative Recherche. Oft geben Teilnehmer trotz vielversprechendem Beginn hilflos auf. Die Lehrredaktion ProRecherche betreut sie deshalb in einem Auftakt-Seminar intensiver und auch danach weiter, um sicher zu stellen, dass Recherchen abgeschlossen und veröffentlicht werden.

 

Für ProRecherche haben Initiatoren eine Reihe von Berater- und UnterstützerInnen gewonnen, darunter die Dokumentarfilmer Doris Metz und Valentin Thurn sowie Mark Lee Hunter (investigativer Journalist und Recherche-Trainer), Maria J. Birkmeir (für interkulturelle Recherchen), oder auch Hans-Werner Kilz (ehemals Spiegel-Chefredakteur), Oliver Schröm (Leiter des Stern-Investigativ-Teams) und viele andere.

 

In Hamburg stellten Messner und Schuler am 4. Juli bei der Jahrestagung von Netzwerk Recherche drei Journalisten vor, die durch intensive Betreuung ihre Recherchen erfolgreich veröffentlichten: Silja Kummer, Redakteurin der Heidenheimer Zeitung, konnte dank der Hilfe sechs Beiträge über ein geheimes Cross-Border-Leasing-Geschäft veröffentlichen und erhielt dafür den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus (2.Preis). Daniel Gräber gewann für seine Enthüllung, dass die Schweizer Armee Brücken im Grenzbereich mit Sprengstoff vermint, den Springer-Preis. Christian Schweppe brachte eine Bundestagsabgeordnete wegen ihrer nicht offen gelegten Verbindungen zur Rüstungsindustrie in Erklärungsnot. Er hat eine Folgegeschichte in unserer Lehrredaktion recherchiert, die dem SPIEGEL (42/2015) eine Doppelseite wert war.

 

ProRecherche ist ein neues, demnächst gemeinnütziges Projekt.  Wir kooperieren mit namhaften Instituten der Aus- und Fortbildung, mit kulturellen Bildungseinrichtungen und mit Journalistenschulen und Organisationen, die sich der Förderung des Journalismus verschrieben haben, zum Beispiel mit Netzwerk Recherche und dem gemeinnützigen Recherche-Büro Correctiv. Nach dem Auftakt mit einer fünftägigen Werkstatt vom 23. bis 27. November 2015 am Sitz der Geschäftsstelle von Netzwerk Recherche in Berlin, folgen 2016 weitere Workshops voraussichtlich bei der Akademie für Politische Bildung in Tutzing am Starnberger See, in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Finanziert werden Workshops und Recherchen u.a. über Teilnehmerbeiträge, Crowdfunding und Förderungen durch Stiftungen (Gespräche laufen).

Wir bezuschussen, ermäßigen oder erlassen den Teilnahmebeitrag für freie Journalisten, Studenten und Journalisten in Ausbildung, sofern sie dies beantragen und ausreichend begründen. Teilnehmer können die Recherchen nach Absprache auswerten und sich die Veröffentlichungen honorieren lassen. Das gilt allerdings nur, wenn sie zusichern, dass wir die Recherchen auch auf unserer Website dokumentieren dürfen. Falls Teilnehmer sie nicht auswerten, behalten wir uns vor, sie zu verschenken – natürlich unter Nennung der beteiligten Autoren.

 

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