Rückgrat der deutschen Rüstungsindustrie: Der Leopard-Panzer.                                                Pressephoto: Krauss-Maffei-Wegmann



Erfolgreiche Recherchen an der Kath. Universität Eichstätt:

 

Dubiose Rüstungs-

und andere Netzwerke

 

Von Meinrad Heck (Seminar-Leitung)

 

Gelegentlich hören wir solche Töne bei Experten-Gesprächen oder Podiumsdiskussionen: Tiefgreifende oder sogar Investigative Recherche, heißt es da, sei doch im medialen Alltagsgeschäft allenfalls "die Kür". "Stimmt nicht", sagen wir dann, "es ist die Pflicht". Denn das ist es, was Journalismus aus- und wichtig macht. Wer sich Journalist nennt, hat qua Verfassung in einer Demokratie einen Aufklärungsauftrag und eben keinen Unterhaltungsauftrag. Journalismus ist Wissentransfer. Und Recherche ist die Beschaffung dieses Wissens. Wer das beherrschen will, muss Profi sein. Seit Jahren engagieren wir uns deshalb in der professionellen Recherche-Ausbildung für Nachwuchs-JournalistInnen. Hier mit jungen KollegInnen des Studiengangs Journalistik der Katholischen Universität Eichstätt.

 

Sie hatten in den vergangenen Jahren bei unseren Seminaren an ihrer Hochschule auch schon mal gern jene Institution kritisch unter die Lupe genommen, die ihrer Uni den Namen gegeben hat. Für 2014 wählten wir andere Themen...

 

Denn die Nachrichten waren und sind voll davon, dass und wie Deutschland die Welt aufrüstet. Auch jenen Teil der Welt, dem man viel lieber alles andere als Panzer und Kanonen wünschen möchte. Also beschäftigten sich die jungen Kolleginnen und Kollegen mit der deutschen Rüstungsindustrie und mit deren gelegentlich umstrittenen Netzwerken in die Politik. Christian Schweppe ertappte dabei gleich ein paar Abgeordnete, deren enge Verbindungen zu rüstungsnahen "Bildungs"-Vereinen zwar hätten offengelegt werden müssen, es aber nicht waren. Folge der Recherchen: Jetzt sind sie es.

 

Gelegentlich stießen die Rechercheure auch auf versteckte Interessen. Als Kanzlerin Angela Merkel 2008 Algerien besuchte, wollte sie sich angeblich auch für Menschenrechte eingesetzt haben. Tatsächlich wurde Jahre später ein milliardenschweres Rüstungsgeschäft zwischen Rheinmetall und dem nordafrikanischen Land bekannt. Und tatsächlich fanden Lennart Bedford-Strohm und Markus Wolf bei ihren Nachforschungen zu den tödlichen Netzwerken in bis dato unbekannten Geheimdokumenten den Hinweis, dass Angela Merkel 2008 in Algerien eher - so wörtlich - "wenig Interesse" an Menschenrechten hatte.

 

Und noch eine Spezies stolpert gelegentlich über die eigenen Interessen, weswegen ein kritischer Blick auf sie lohnt. Journalisten nämlich. Die sind bekanntlich auch nur Menschen und nicht unbedingt die besseren. Wie es ist, wenn die einen oder anderen Medien-Macher schon selbst an den moralischen Maßstäben scheitern, die sie gerne lautstark und kritsch an andere anlegen, haben Hannah Heinzinger und Helene Matejcek untersucht.

 

Über 20.000 JournalistInnen interessieren sich demnach über Newsletter-Abos für wirtschaftliche Privilegien mit Presseausweis, welche Otto Normalbürger - ohne Presseausweis - so nicht erhalten. Mal geht es um einen kostenlosen Luxus-Segeltörn wenn dafür eine "coole Story" herausspringt oder ähnliche "Sonderpreise" für mediale Fallschirmspringer, Zoobesucher oder Schönheits-Freaks.

 

Hier geht´s zu den Stories, an denen die StudentInnen im übrigen auch weiter dranbleiben. weshalb von Zeit zu Zeit eine Aktualisierung erfolgt...

 Diensthabende  Abgeordnete

Eine Abgeordnete aus NRW weist ihre Tätigkeit für einen rüstungsnahen Verein nicht aus und fliegt auf. Auch mehrere ihrer Kollegen aus dem Bundestag pflegen zweifelhafte Verbindungen zur Rüstungsindustrie – die rekrutiert stetig neue Türöffner.

 

Von Christian Schweppe (© September 2014)      >>> weiterlesen

 

 

 

 

Wenig Interesse

an Menschenrechten

In Deutschland gilt der Primat der Politik; auch bei Rüstungsexporten. Die Praxis der Waffenlieferungen zeigt: Die Geschäfte geraten immer wieder ins Spannungsfeld zwischen Politik und Wirtschaft.

 

Von Markus Wolf (© September 2014)                 >>> weiterlesen

 

-------------------


 

-------------------

 



Der Algerien-Deal

Die Rüstungsindustrie ist eng vernetzt mit der Politik. Mit Hilfe dieser Verbindungen kam auch das gigantische Waffengeschäft deutscher Rüstungsunternehmen mit Algerien zustande.

 

Von Lennart Bedford-Strohm (© September 2014)          

>>> weiterlesen

 

 

Zwei in einem Boot

für eine "coole Story"

Bei Pressereisen prallen die Interessen von Reiseveranstaltern und Journalisten aufeinander. Die einen wollen Werbung, die anderen unabhängig berichten. Doch kann guter Journalismus so funktionieren?


Von Hannah Heinzinger (© September 2014)       >>> weiterlesen

 

-------------------

 

  -------------------


 


Sonderpreise

für die Presse 

Immer mehr Medienunternehmen verbieten ihren Mitarbeitern, Presserabatte in Anspruch zu nehmen. Parallel dazu bevölkern immer mehr exotische Angebote die Rabattseiten im Internet. Aber was genau steckt eigentlich hinter den viel diskutierten Vergünstigungen?

 

Von Helene Matejcek (© September 2014)              >>> weiterlesen