Wie finanziere ich

meine Recherche?


Vor allem für freie Journalisten (aber nicht nur für sie) ist das eine der Kernfragen. Denn es ist ja so: eigentlich könnten freie Journalisten unabhängig von den Weisungen einer Redaktion Zeit in eine tiefe Recherche investieren. Sie müssen nicht fürchten, dass ein Redaktionsleiter sagt, das gehe nicht und damit die Recherche beendet. In der Realität aber fehlt leider das Geld – ob freien oder festangestellten Journalisten. Ein Ausweg kann ein Stipendium für Recherchen sein. Mittlerweile bieten eine Reihe von Stiftungen und Organisationen solche Stipendien an.

 

Lange Zeit haben Stiftungen solche Stipendien fast ausschließlich für junge JournalistInnen bzw Nachwuchsjournalisten angeboten, also Journalisten in der Ausbildung. Oft sogar nur in Verbindung mit einem Studium oder Volontariat. Das hat sich geändert. Mittlerweile gibt es solche Recherche-Stipendien auch für Journalisten mit langjähriger Erfahrung; Pauschalisten bei Zeitungen und Rundfunkanstalten sowie festangestellte Mitarbeiter können sich mit eigenen Projektideen bewerben. Bedürftigkeit (allein) ist also kein Kriterium. Fördergelder reichen von 500 Euro bis 5000 Euro (Netzwerk Recherche; Otto Brenner Stiftung; Bosch Stiftung). Der Journalism fund zahlte für länderübergreifende Projekte an Teams bis zu 8500 Euro. Die Stiftung „Fleiß & Mut“ förderte 2016 fünf Projekte von Journalisten-Teams mit jeweils bis zu 30.000 Euro.

 

Netzwerk Recherche bietet einen Überblick über eigene Stipendien, über geförderte Projekte und generell über Möglichkeiten. Besonders lukrativ und hilfreich sind Projekte mit einem Umweltbezug, denn diese können Fördergelder der Olin-Stiftung erhalten – Netzwerk Recherche vergibt und betreut diese Gelder im Auftrag der Olin-Stiftung. Das besondere: Journalisten können nicht nur die üblichen Spesen wie Reisekosten beantragen, sondern auch einen Verdienstausfall für eine mehrwöchige Recherche. Für solche Anträge gibt es keine Deadline – man kann sie laufend stellen.

 
 
 
 
 
 

Mehrfach jährlich laufen Ausschreibungen des

in Brüssel für länderübergreifende Projekte. Bedingung sind Teams aus mindestens zwei verschiedenen europäischen Ländern. Die Website des Fund listet geförderte Projekte.

 

 

Die Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ fördert Recherchen zu Aspekten der Entwicklungspolitik sowie zu Themen in Osteuropa.

 
 
 

Der DJV bietet einen Überblick über Fördermöglichkeiten und gibt Tipps für die Antragstellung.